Der Herbst ist da, und wie jedes Jahr hoffen schon viele auf die berühmte Jahresendrally, andere bleiben skeptisch. Ich finde: Beides ist berechtigt – man muss aktuell nur sehr genau hinschauen, bevor man vorschnell optimistisch wird.
In den letzten Wochen hat der S&P 500 wieder einmal beeindruckende Höhen erreicht, die Volatilität ist dennoch moderat, und der Arbeitsmarkt verhältnismäßig stabil. Auf den ersten Blick könnte man denken: „Alles klar, die Rallye kann losgehen.“ Aber so einfach ist es nicht. Märkte reagieren nicht nur auf Zahlen, sondern auch auf Erwartungen, Emotionen und die ein oder andere geopolitische Unsicherheit, die jederzeit wieder aufkommen kann.
Historisch gesehen neigen die Märkte im vierten Quartal tatsächlich eher zu Kursgewinnen. Viele Unternehmen veröffentlichen jetzt ihre Quartalszahlen, und Fondsmanager justieren ihre Portfolios. Das sorgt oft für etwas zusätzlichen Schwung. Gleichzeitig stehen die Bewertungen vieler Aktien derzeit über dem historischen Durchschnitt, und zusätzliche Zinssenkungen könnten, den Aufwärtstrend weiter beflügeln. Also: Chancen sind da, aber die Risiken sind damit nicht verschwunden.
Für mich bedeutet das konkret: Ich nutze die aktuelle Phase, um mein Investment-Depot zu optimieren und prüfe mögliche Einstiege bei Unternehmen, die eher noch unterbewertet sind. Aber ich lasse mich nicht von der allgemeinen Euphorie mitreißen. Es geht darum, die Fundamentaldaten zu beobachten, auf die Marktstimmung zu achten und den eigenen Plan konsequent umzusetzen. Ich persönlich habe in den letzten Wochen ein paar defensive Positionen leicht aufgestockt und beobachte gleichzeitig Rücksetzer im Tech- und KI-Sektor für kurzfristige, spekulative Einstiege.
Ob die legendäre Jahresendrally diesmal wirklich kommt? Das weiß niemand. Aber wer vorbereitet ist, kühlen Kopf bewahrt und seine Strategie kennt, kann die Chancen nutzen und die Risiken minimieren.
Am Ende des Tages gilt: Lass dich nicht von kurzfristigen Bewegungen verrückt machen. Der Herbst 2025 könnte spannend werden – aber nur, wenn man ihn nüchtern und mit der nötigen Distanz angeht.