Die US-Zinsen sind gesenkt worden, die Staatsanleihen geben nach wie vor relativ hohe Renditen, und gleichzeitig blubbert der KI-Boom in den USA und weltweit. Da könnte man sich fragen: „Warum sollte ich mich überhaupt mit Dividendentiteln abmühen, wenn ich in Technologieaktien oder ETFs auf KI setzen kann?“ Meine Antwort: Es kommt auf den Plan an.
Für mein Investmentdepot suche vorallem Titel, die mir regelmäßige Ausschüttungen bieten. Ich schaue mir dabei zuerst die Dividendenrenditen an, klar. Aber viel wichtiger ist die Stabilität der Ausschüttungen und die Qualität des Unternehmens. Unternehmen wie Johnson & Johnson, Procter & Gamble oder auch Microsoft zahlen seit Jahrzehnten zuverlässig Dividenden und haben ihre Geschäftsmodelle über Jahre bewiesen. Das ist nicht spektakulär, aber verdammt verlässlich. Und das ist ein wichtiger Unterschied: Staatsanleihen geben heute 4 %, sicher, aber ohne Wachstumschancen. Dividendentitel können beides: Cashflow und Kursgewinne, wenn du die richtigen erwischst.
Jetzt kommt aber der spannende Teil – denn auch bei einem diversifizierten Portfolio führt meiner Meinung nach kein Weg daran vorbei: Die USA. Ein Land voller Möglichkeiten, aber auch voller Risiken. Ein einziger Post von Präsident Donald Trump kann die Märkte an einem Tag in die Knie zwingen – oder auf den Mond katapultieren. Politische Unsicherheiten, regulatorische Eingriffe, Handelsstreitigkeiten – all das spielt rein. Das macht den Markt volatil, und genau hier zahlt sich ein gut aufgestelltes Dividendenportfolio aus. Du bekommst regelmäßige Ausschüttungen, während der Markt mal Achterbahn fährt. Du musst keine Panik schieben, weil du weißt: Dein Fundament trägt dich.
Außerdem lohnt es sich, die Mischung zu betrachten. Ein reines Wachstumsdepot mag kurzfristig starke Gewinne bringen, aber in Phasen, in denen die Euphorie abkühlt, bist du froh über die Cashflow-Quelle aus deinem Dividendenportfolio. Ich selbst nutze diese Strategie: Ich habe einige hochqualitative US-Dividendentitel, ein paar solide europäische Dividendenfirmen, und ja, ein paar Wachstumswerte, um Upside mitzunehmen. Die Dividendenpositionen bilden dabei das Rückgrat meines Portfolios – stabil, verlässlich, stressresistent.
Am Ende des Tages glaube ich: Trotz der verlockenden Alternativen, trotz KI, trotz der kurzfristigen Chancen an den Märkten, ist ein sorgfältig aufgebautes Dividendenportfolio für den langfristigen Vermögensaufbau unglaublich stark. Du kannst es auch in einem Bärenmarkt laufen lassen, freust dich über regelmäßige Ausschüttungen, und baust gleichzeitig still und stetig Vermögen auf.
Also mein Rat: Lass dich von glänzenden Zukunftshoffnungen nicht blenden. Baue dein Fundament mit starken, verlässlichen Dividendentiteln. Alles andere sind Extras.
Foto: “KI-Roboter an der New Yorker Börse NYSE” von Marco Verch 👨🍳 via ccnull.de, CC-BY 2.0